Zusammenfassung und Fazit
Was lernen wir nun aber aus der ganzen Geschichte? Nun, wie so oft kommt es auf den jeweiligen Anwendungsfall bzw. Usecase an. Es ist eigentlich selbstverständlich, dass von den höheren Geschwindigkeiten von DDR5 vor allem Anwendungen mit hohem Datendurchsatz profitieren, wie z.B. Geekbench 3. Auf der anderen Seite leiden dafür besonders Latenz-sensible Anwendungen wie SuperPi 32M, wo DDR4 noch immer deutlich schneller ist. In den meisten realen Compute-Anwendungsfällen, denen LinpackXtreme stark ähnelt, kommt es auf den Kompromiss aus Latenz und Bandbreite an, wobei ersteres oft leicht bevorzugt wird.
Der Sprung von DDR4 zu DDR5 bringt also in den meisten Fällen einen Mehrwert, auch wenn dieser oft nur relativ gering ausfällt. So auch beim Gaming, wo die Unterschiede in den beiden gemessenen Titeln zwar nur wenige FPS betragen, aber eben reproduzierbar und messbar sind. Nun muss man fairerweise auch dazu sagen, dass DDR5 Module und Mainboards noch in den Kinderschuhen stecken und bald noch höhere Taktraten und geringere Latenzen möglich sein werden. Bereits heute lassen sich auf wenigen Mainboards Hynix DDR5 Module mit DDR5-6500 CL28 1T stabil betreiben, mit einer gemessenen Latenz in AIDA64 von unter 50 ns.
Nun stellt sich noch die Frage nach den idealen Ranks. Und ja, mit beiden RAM-Generationen auf der neuen Alder Lake Plattform bringt der Dual-Rank Betrieb noch einen messbaren Zuwachs. Dieser fällt jedoch etwas geringer aus als noch bei vorherigen Intel Generationen, hauptsächlich aufgrund des nun größeren L3-Caches und der ohnehin schon effizienteren beiden Speichercontrollern. Da mit mehr Ranks ja auch immer eine höhere Belastung für den/die Speichercontroller und damit oft geringere Taktraten einhergehen, dürfte das Netto-Performance-Maximum von Single- und Dual-Rank wohl mit dieser Generation ziemlich identisch ausfallen. Man bekommt aber, wie immer bei Dual-Rank, zudem noch die doppelte Kapazität an Arbeitsspeicher. Ausgehend von der selben Chipdichte, die zum Start von DDR5 bei allen Herstellern 16 Gbit sind, lassen sich somit bereits 64 GB bestücken. Mit dual-rank Modulen sind sogar bereits 128 GB auf einem “Consumer”-Mainboard möglich.
Unser heutiger Test aber vor allem gezeigt, dass es für Alder Lake CPUs keinesfalls gezwungenermaßen DDR5 braucht, um Leistungsrekorde aufzustellen. Ganz im Gegenteil, es gibt sogar Anwendungsfälle wo DDR4 mit seiner niedrigeren Latenz nach wie vor schneller ist. Und auch wenn man im Gaming ein paar FPS liegen lässt, steht dies oft in keinem Verhältnis zu den Anschaffungskosten von DDR5 und einem dazu passenden Mainboard. Wer noch ein gutes DDR4 Kit besitzt, kann dies also mit Alder Lake getrost weiter verwenden, und solide Mittelklasse-Mainboards wie das MSI Pro Z690-A gibt es bereits für rund 200 Euro – tatsächlich zu kaufen. Vor allem für Budget-bewusste Alder Lake-Upgrader ist also DDR4 eine sinnvolle Alternative zum neuen DDR5-Standard. Zudem stehen die noch günstigeren B-und H-Chipsatz Boards ja auch schon kurz vor der Tür und, wenn man den Leaks glauben darf, setzten diese auch hauptsächlich auf DDR4.
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