Hardware ist das eine, Software das andere, aber das Zusammenspiel aus beidem ist, worauf es wirklich bei Overclocking ankommt. Da ich aktuell keine LN2-Quelle habe, werde ich auch nur das Verhalten mit “Ambient Cooling”, also Luft- bzw. Wasserkühlung testen und bewerten. Dies bitte ich daher auch entsprechend bei der Einschätzung der Ergebnisse zu berücksichtigen. Folgend gibt es wie immer eine komplette Liste der verwendeten sonstigen Test-Hardware:
Testsysteme | |
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Hardware: |
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Kühlung: |
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Gehäuse: |
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Peripherie: |
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Messgeräte: |
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Gear 1? – 7F!
Zunächst hatte ich den Pyprime 2.0 Rekord von 5,888 Sekunden aus dem ASRock Z590 OC Formula Review anvisiert, mit der Absicht diesen zu unterbieten. Dies gestaltete sich aber schwieriger als Gedacht, denn zunächst ließ die BIOS-Version 1.04, die zum Retail-Start des Boards aktuell war, nicht mehr als 1,6 V System Agent Spannung zu. Dies ist besonders im Gear 1 bei Taktraten nahe von DDR4-4000 ein enormes Problem und wurde zum Glück im letzten Release 1.05 behoben.
Aber auch mit dem neuen BIOS gibt es noch Probleme, denn das Board bleibt sehr oft mit Postcode 7F beim Starten hängen. Wie es sich aktuell für mich darstellt, scheint es eine Race Condition beim Laden der gespeicherten BIOS-Settings direkt beim Starten des Systems zu geben, wenn der „Extreme Voltage Mode“ aktiviert ist. Dies hat zur Folge, dass das Board sich manchmal nach dem 7F Hänger selbst neustartet, sich manchmal einfach nur abschaltet, aber in den meisten Fällen komplett hängen bleibt und drei Spannungen als fehlend mit den LEDs signalisiert.
Laut der Anleitung sind die fehlenden Spannungen VDDR bzw. VDIMM, VSA und VCCIO. Die ersten beiden müssen für den Gear 1 Betrieb in Pyprime auch in den „Extreme“ Bereich gesetzt werden, was wiederum für einen Zusammenhang mit dem „Extreme Voltage Mode“ spricht. Einziger Workaround ist ein manuelles „kaltes“ Starten des Systems, durch Halten des Power-Knopfes oder Abschalten des Netzteils und anschließendes wieder starten. Ohne Retry-Knopf auf dem Board, der genau diese Funktion bieten würde, bringt diese Problematik einen erheblichen Zusatzaufwand für das Bench-Übertakten im Gear 1 mit sich.
EVGA ist aktuell noch in der Analyse und ich konnte mit dem Problem leider nicht einmal die 6 Sekunden-Marke in PyPrime 2.0 knacken, geschweige denn meine 5,888 s Bestzeit erreichen, mit identischer CPU und identischem RAM-Kit wohlgemerkt. Nach vielen Stunden und zugegebenermaßen auch einiger Frustration habe ich dann aufgegeben und mich anderen Disziplinen zugewandt. Als Konsequenz bleibt leider anzumerken, dass sich das Board meiner persönlichen Erfahrung nach aktuell nicht für feines Arbeitsspeicher-Tuning im Gear 1 eignet, wie es z.B. für PyPrime 2.0 oder SuperPi 32M quasi unabdingbar ist.
CPU, Cache und Gear 2 am Maximum für täglichen Betrieb
Wie manch einer bereits bei Luumi auf Youtube gesehen hatte, soll sich das Z590 Dark besonders gut für den Betrieb von Samsung B-Die im Gear2 eignen. DDR4-4800 mit tCL und tRCD 19 im 2x 16 GB Dual-Rank hatte der Finnische Overclocker mit stabilem HCI-Memstest gezeigt und das habe ich mir als nächstes Ziel gesetzt.
Und siehe da, wenige Stunden später ließ sich zumindest DDR4-4600 17-17-17-34 mit meiner i9 Test-CPU stabilisieren. Hier ist das Thema auch wieder Silizium Lotterie des Speichercontrollers, denn während mein i9 DDR4-4800 gar nicht erst booten kann, schafft mein i7 das immerhin, stolpert dann aber im Stabilitätstest. Das sagt mir, dass das Board die Taktraten könnte, wenn die CPU denn mithalten würde. Auch interessant ist, dass der Multiplikator für 4600 Mbps auf dem 100 MHz Referenz-Takt basiert, die eigentlich schlechter funktionieren sollten als die mit 133 MHz. Aber das Dark war hier anderer Meinung und schafft mit nur 1,35 V SA und 1,5 V VCCIO 2 Spannung reproduzierbar den Testmem5.
Auf der CPU-Seite konnte das Z590 Dark aber den i9-11900K mit statischen 5,1 GHz auf allen Kernen und 4,6 GHz auf dem Cache mit 1,44 V Vcore und default LLC betreiben. Das Endergebnis seht ihr oben, knapp 11500 Punkte im Geekbench3 Memory Score und 619 Gigaflops in LinpackXtreme mit problem size 35000 und das völlig stabil – ja auch mit AVX512 und ohne jegliche Offsets!
Glaubt ihr nicht? Dann habe ich hier den aktuellen y-cruncher 1B Rekord für Rocket Lake CPUs mit Ambient Cooling für euch. Zugegebenermaßen habe ich hierfür noch die Spannung um 10 mV angehoben und für die letzten MHz noch etwas an der BCLK geschraubt, sonst ist das Ergebnis im Bereich von 27,0 Sekunden. Mit feinerem BCLK-Tuning wäre hier womöglich auch noch etwas mehr Leistung abrufbar, aber das Dark kann ja leider nur 0.1 MHz Schritte. Mit normalen 100 MHz BCLK lässt sich dieses Setup aber problemlos für die tägliche Nutzung betreiben. Die hochwertige Spannungsversorgung und BIOS Optimierungen für Samsung B-Die im Gear 2 Betrieb machen es möglich.
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