Das wird jetzt richtig interessant! Nutzen wir nun den Adapter mit den großen Kondensatoren und positionieren die Zangen an den jeweiligen Leitungsenden mit einer Messdauer von ebenfalls 120 ms. Hier liegen die Kurven auf der Zeitleiste nicht mehr sauber übereinander und nicht nur die Auslenkung unterscheidet sich! Das ist die Folge des Kondensators (Ladung, Entladung) und des Leitungsverlustes durch den ohmschen Widerstand des Kabels. Im Schnitt messe ich jetzt fast 3 Watt als Durchschnittswert für die Differenz (rote Kurve), also fast das Doppelte! Die Auslenkungen mit bis zu 50 Watt beinhalten zwar erneut auch die Restwelligkeit des Netzteils, aber es hat sich wirklich etwas “dazu gemogelt”.
Was hier nämlich steigt, ist die Blindleistung. Kondensatoren glätten zudem nur eine Spannung, aber leider keinen Strom. Dafür eilt der Strom jedoch immer voraus und wenn man damit richtig liegt, müsste sich dann später auch die blaue Kurve im Versatz zur gelben Kurve nach links verschieben. Lassen wir uns also mal überraschen. Die Lastspitzen liegen hier übrigens auch wieder bei 245 bis knapp 258 Watt bei einem Durchschnitt von ca. 154 Watt an der Buchse. Verbessert hat sich da also nichts, denn es gibt Spikes wie gehabt.
Ich möchte zum besseren Verständnis der Relevanz auch noch anmerken, dass wir uns hier generell in so kurzen Messintervallen bewegen, die allesamt noch keinen Einfluss auf die Schutzschaltungen der Netzteile ausüben! Es ist also reine Theorie, was den Sinn so einer Kondensatorlösung erst recht in Frage stellt. Aber ich will dem Fazit ja nicht vorgreifen, denn es gibst sehr wohl Unterschiede bei den Messungen.
Auch die Halbierung des Messintervalls bringt erst einmal keine neuen Erkenntnisse,…
… erst wenn man noch einmal höher auflöst, sieht man bereits eine leichte Phasenverschiebung. Doch auch hier reicht das noch nicht wirklich für eine deutliche Aussage.
Jetzt, bei 12 ms, sehen wir schon klarer und auch den Unterschied beider Kurven auf der Zeitachse. Der Strom an der Karte eilt dem am Netzteil also einen Tick voraus!
Die letzte Kurve zeigt nun sehr plastisch, dass die Kondensatoren genau dann entladen werden, wenn sich die blaue Kurve oberhalb der gelben befindet und im umgekehrten Fall dann eben wieder aufgeladen werden. Die rote Kurve repräsentiert die Richtung der Lade- und Entladezyklen sehr schön. Höhere Werte stehen für den Ladezyklus und umgekehrt wird entladen. Es zeigt aber leider auch, dass die Entladung nicht erst bei den Spitzen beginnt, sondern viel eher und man damit diese Spikes kaum eliminieren kann.
Schnellere Kondensatoren würden das Ladeverhalten natürlich deutlich verbessern, keine Frage. Nur sind deren Kapazitäten dann einfach zu gering, um überhaupt signifikanten Einfluss nehmen zu können. Hund-Schwanz-Prinzip und man bräuchte schon eine ganze Batterie an fixen SP-Caps oder MLCC, um überhaupt etwas bewegen zu können.
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