Zusammenfassung
Wie kann man nun dieser Karte fair und objektiv gerecht werden, ohne einerseits durch Euphorie zu viele Erwartungen zu wecken und andererseits den Limitierungen durch den Kostendruck die durchaus auch vorhandenen Vorzüge nicht vorzuenthalten? Positiv ist die Größe der Karte, verbunden mit ihrem Gewicht von deutlich unter einem Kilo. Damit passt die 23,5 cm lange Karte fast in jedes Gehäuse, zumal man den Bereich um die PCIe-Anschlüsse herum clever in der Backplate ausgespart hat (Einbauhöhe!).
Das mit der teilweisen Luftabfuhr über die Slotblende klappt auch noch und rein optisch kann man sich auch mit dem Gold-Ton der Kunststoffabdeckung notfalls noch arrangieren. Aber bereits beider Kühlfläche ist es wie mit dem Hubraum. Je kleiner so etwas ausfällt, umso höher müssen die Drehzahlen sein. Dies wiederum hört man dann durchaus recht deutlich, auch wenn die Lüfter als solche noch akzeptabel sind. Die Komponentenbestückung ist zweckmäßig und trotzdem sichtbar dem Preis geschuldet.
Sicher, man muss kein 10-Phasen-Design nutzen, aber etwas effizientere Spannungswandler hätten es durchaus sein dürfen. Die paar Cent sind immer drin, bzw. sie sollten es. Das LED-Feuerwerk vermisse ich hingegen nicht, insofern ist die Evoke also eine ehrliche Karte, die nicht mit billigen Effekten teure Nachteile kaschieren möchte. Und wenn wir mal ehrlich sind, es geht immer noch etwas besser, egal was man am Ende zahlt.
Fazit
Mit einer UVP von etwas unter 460 Euro ist die Karte allerdings im Vergleich zu anderen Karten recht optimistisch am Markt platziert worden, ich persönlich finde das ca. 20 Euro zu hoch. Aber meine private Meinung zählt hier nicht, sondern nur, was (später) auf der Straße als auch Preis etabliert sein wird. Und da kann ich nur aus Sicht der Käufer hoffen, dass da noch etwas nach unten hin geht. Den auch wenn die Karte klein, knuffig und reichlich goldig daherkommt, ist sie aus meiner Sicht relativ laut (gut, dafür gibt es das Silent-BIOS zum Runterladen) und leider auch etwas zu teuer.
Falls das Korrektiv der Käuferentscheidungen über den Preis greift, ist diese Karte sicher für alle interessant, die eine kleine Kraftmaschine im PC haben möchten und bei denen die Geräuschentwicklung eher sekundär ist, weil es im PC etwas am Platz fehlt. Hier kann dann die gute Kühlperformance der kurzen Karte nämlich wirklich überzeugen. Oder man zockt sowieso mit Kopfhörern, dann kann es einem ja eigentlich egal sein. Im Detail hat MSI sicher vieles richtig gemacht, aber es ist und bleibt MSIs Einsteigerlösung für die RX 5700 XT. Das darf man auch nicht vergessen.
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