Corsair rüstet seine Dominator-Reihe mit dem Dominator Platinum RGB DDR4 3600 (und andern Taktraten) technisch und optisch noch einmal auf, so dass mir ein Test durchaus gelegen kam, um das mal zu hinterfragen. Was das alles nämlich dann in der Praxis bringt, muss das Testszenario beweisen, das bewusst praxisnah gestaltet ist, denn alle synthetischen Tests mit ähnlich schnellen Mitbewerber-Produkten lagen im Rahmen der Messtoleranzen auf einem nahezu identischen Niveau. Kunststück übrigens, denn alle nutzen am Ende ja auch die gleichen Speicherbausteine von Samsung.
Wer ganz aufmerksam ist, der wird zwischen dem heutigen Test und dem, was ich mit einem Mitbewerberprodukt ohne auffällige Leuchtbalken schon vor einiger Zeit messen konnte, keine Unterschiede feststellen. Nicht einmal bei der ersten Nachkommastelle! Auch das lässt sich einfach erklären, denn was zählt, ist auf dem Platz und praktische Workloads sind ehrlicher und praxisrelevanter, als jeder synthetische Längenvergleich. Wenn der RAM am Ende den selben Takt und identische Timings nutzt, würde wohl die ganze Suite nichts taugen, würde man hier signifikante Unterschiede messen können. Die finde ich nämlich erst in der zweiten Stelle nach dem Komma bei der normalisierten Erstellung des Leistungsindexes. Was allerdings dann schon für eine absolute Bewertung reichlich albern wäre.
Ich werde deshalb anhand dieses schnellen Speichers den Vergleich der einzelnen Taktraten für Intel- und AMD-Prozessoren im Rahmen des technisch Machbaren und optimierter, üblicher Einstellungen für Profi-Anwendungen (Compute) und Gaming gegenüberstellen. Also alles wie gehabt? Nicht ganz, denn wir addieren ja noch den Fun-Faktor. Rein subjektiv, versteht sich.
So bleibt als Unterscheidungs- bzw. Alleinstellungsmerkmal eigentlich nur die Optik. Hier lässt es Corsair allerdings ordentlich krachen, denn die 12 verbauten und frei adressierbaren RGB LEDs leuchten so hell, als gäbe es kein Morgen mehr. Wer also die ultimative Bespaßung für den PC und zudem auch noch ein gescheites Nachtlicht am Gaming-PC braucht – hier wird man garantiert fündig. Wer auf Dunkelkammer-Feeling steht, sollte hingegen woanders zuschlagen oder alles schwarz anpinseln. Das wird sonst nichts.
Bei den DRAM-Speichermodulen kommen ausschließlich gebinnte B-Die-Module von Samsung zum Einsatz, die bei den erwähnten 1,4 V Betriebsspannung, als DDR4 3600 mit CL16-18-18-36 laufen. Die Timings und Latenzen stehen in dem hinterlegten Profil zur Verfügung, können natürlich auch per Gusto frei festgelegt werden (wenn man das passende Motherboard besitzt). Der Hersteller gibt zudem an, diesen Speicher geprüft und selektiert zu haben.
Wie schon bei den Mainboards spielen auch die Layeranzahl und das verwendete Platinenmaterial eine große Rolle. Wenn man bei Mainboards unter 6 Layern schon gar nicht mehr an 3000 MHz denken braucht, sollen es hier insgesamt 10 Layer, ein optimiertes Layout und goldbeschichtete Kontakte richten. Bei letzteren geht es sicher vorrangig um eine mögliche spätere Korrosion, denn die Kontakte dürften auch ohne Veredelung ausreichend gut leiten.
Die nachfolgende Explosionsgrafik zeigt den internen Aufbau so eines Moduls recht anschaulich:
Ok, genug Marketing, kommen wir zur Software, denn ohne die geht es nicht. Corsair setzt zur Kommunikation auf den SM-Bus, womit externe Anschlüsse am Modul entfallen können. Da kann man alles steuern, was Herz, Hirn und Seele begehren – naja, zumindest fast. Immerhin lassen sich damit damit auch die Effekte aller weiteren Corsair-Produkte wie Tastatur, Maus, AiO, Gehäuse und sonst was steuern. Eine Synchronisation mit dem Mainboard findet man jedoch nicht. Die Galerie zeigt die wichtigsten Masken der iCue-Software von Corsair sehr schön:
Neben allen möglichen Informationen zum Speicher und seinen Daten, wie z.B. Temperatur, Takt usw. kann natürlich in Echtzeit-RGB gedaddelt werden. Das klappt in der Praxis richtig nice und wer darauf steht, hat hier den finalen Kick in spe. Das reicht von diversen Licht- und Leuchteffekten bis hin zum Anzeigen von Systemzuständen wie z.B. der CPU-Temperatur durch diverse Farbspiele, bei denen man sich zudem auch kreativ beschäftigen kann. Ganz am Schluss des Artikels verlinke ich noch das YouTube-Video, das auch noch die RGB-Lichterkette in Aktion zeigt, also zappt denn ruhig mal rein, dann weihnachtet es…
Technische Daten | |
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Kapazität |
32G (8G*4) |
Formfaktor: |
Long DIMM |
Bestückung: |
Single-sided |
PCB-Farbe: | Schwarz |
PCB-Layer: | 10 |
Takt: |
3600 MHz (bis zu) |
Timings: | CL 16-18-18-36 |
Spannung | 1.4V |
Controller | SM-Bus |
LED | 12 programmierbare Corsair Cappelix RGB LED |
Kühler | Heat Sink, DHX Cooling |
Profile: | Intel XMP 2.0 |
Produkt-Code: | CMT32GX4M4K3600C16 |
Straßenpreis: |
ca. 569.99 UVP, ca. 449 Euro Straßenpreis |
Abweichend ist in diesem Falle nur die Hardwarekonfiguration mit CPU, RAM, Mainboard, sowie die neue Kühlung, so dass die Zusammenfassung in Tabellenform schnell noch einen kurzen Überblick über das hier und heute verwendete System gibt:
Testsysteme und Messräume | |
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Hardware: |
AMD Sockel AM4 und Ryzen 7 2700X MSI X470 Gaming M7 AC, Ryzen 7 200X Intel Sockel 1151 (Z370) und Core i7-8700K: DDR4 4000 CL19-25-25-45 Nvidia GeForce RTX 2080 FE (Gaming) |
Kühlung: |
Alphacool Eiszeit 2000 Chiller Alphacool Eisblock XPX Thermal Grizzly Kryonaut (für Kühlerwechsel) |
Monitor: | Eizo EV3237-BK |
Gehäuse: |
Lian Li PC-T70 mit Erweiterungskit und Modifikationen Closed Case |
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