RAM OC – 1T vs. 2T, alter vs. neuer Batch und 7000 Mbps stabil
Kommen wir nun zur Achilles Ferse des Z690 Apex Mainboards, dem RAM Overclocking. Bereits eingangs hatte ich ja erwähnt, dass mein Board aus 2021 ein RAM-Kit mit DDR5-6400 XMP-Profil nicht stabil betreiben kann. Mit etwas manuellem Tuning und angepassten Spannungen sind immerhin 6450 Mbps mit Command Rate 2T stabil möglich, aber eben nur mit sehr viel manuellem Aufwand und nicht nur durch Laden des XMP Profils, wie es die QVL fordert.
Um die Ursache für dieses Takt-Limit besser eingrenzen zu können, habe ich bei beiden Boards auch die Channels bzw. Slots einzeln getestet, jeweils mit der selben CPU und mit dem selben DDR5-Modul. Des weiteren gibt es jeden Tests mit Befehlsrate 1T und 2T, da dies auch hohen Einfluss auf die Stabilität hat. Um die Timings und Spannungen möglichst weit aus der Gleichung zu nehmen, werden diese auf die folgenden Fixen Werte gesetzt: Primärtimings 34-44-44-34, Vsa 1350 mV, VDD/VDDQ 1500 mV, CPU VDDQ 1500 mV, VDD2 1350 mV.
Die Test-Aufgabe besteht darin, einen Lauf von Geekbench 3 zu bewältigen, was zumindest ein Indiz auf die Stabilität der eingestellten Taktrate gibt. In jedem Fall ist Channel A, der sich näher an der CPU befindet, schwächer als Channel B. Zudem erfordert 1T erwartungsgemäß eine niedrigere Taktrate, ebenso für das Training beim Post, wie auch für das Abschließen des Benchmarks.
Interessant wird es beim Unterschied zwischen den Boards im Bezug auf die eingestellte Befehlsrate. Während sich im Dual-Channel bei 1T nur 150 Mbps mehr betreiben lassen, sind es im 2T gigantische 750 Mbps. Das Bild setzt sich beim Test der einzelnen Channels mit 1T fort, mit Ausnahme des 2022er Boards mit 1T im Channel A, wo das Training partout nicht mehr als 6200 Mbps verarbeiten konnte. Vermutlich hat diese Konfiguration genau hier eine Training-Totzone, die sich theoretisch mit einem künftigen BIOS-Update beheben ließe.
750 Mbps zwischen zwei Mainboards mit dem gleichen Namen fällt nach meinem Verständnis außerhalb von Fertigungstoleranzen oder Silicon Lottery. Und Asus bestätigt dies ja auch damit, dass das 2021er Board nicht der QVL entspricht und somit für einen Umtausch in Frage käme. Aber was unterscheidet denn nun die Boards, gibt es womöglich wirklich physische Differenzen, die sich mit dem bloßen Auge ausmachen lassen? Seht selbst:
Hier zu sehen sind die beiden Platinen im Bereich zwischen Sockel und DIMM-Slots. Es fällt auf, dass der Aufkleber mit Aufschrift „OPTIMEM III“, der auch zur Schirmung dient auf dem 2021 Board oben scheinbar dicker ist oder weniger gut in die Oberfläche der Platine eingearbeitet wurde, sodass sich oben eine scharfe Kante ausmachen lässt. Auf den zweiten Blick fällt zudem auf, dass die Lötkontakte der DIMM-Slots oben etwas grobschlächtiger wirken und unten beim 2022er etwas feiner und gleichmäßiger. Ist dies nun die Ursache für die RAM-OC Problematik? Sicher sagen können wir es nicht, aber eine interessante Auffälligkeit ist es allemal.
Und was kann nun ein Asus Maximus Z690 Apex im besten Fall beim RAM OC? Mit dem Teamgroup 6400 Mbps Kit und einem Lüfter auf den RAM-Modulen lässt sich sogar die DDR5-7000 Marke knacken. Mit Primärtimings 32-42-42-32 und 1,55 VDD/VDDQ auf dem RAM ist diese Übertaktung wirklich am Limit des stabil machbaren, aber sie ist stabil – egal ob in TM5, Karhu oder Y-Cruncher. Und 14000 Punkte im Geekbench 3 Multi-Core Memory Score knackt die Konfiguration auch noch eben.
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